U16 Schweizermeister im Riesenslalom

Ein unvergessliches Rennwochenende ist gestern Abend zu Ende gegangen. Ich bin stolzer U16 Schweizermeister im Riesenslalom 2022 – was für ein Erfolg und was für eine Belohnung für all den Schweiss und die harte Arbeit.

Hier ein kurzer Rückblick auf das erfolgreiche Wochenende: Am Freitagnachmittag fahren wir im Teambus an die nächsten nationalen Vergleichsrennen, welche als Schweizermeisterschaften gewertet werden. Diese U16 Schweizermeisterschaft wird in Saas-Fee ausgetragen. Der Weg dorthin ist mir von den Gletschertrainings im Sommer sehr bekannt und dauert nicht allzu lange. Voller Vorfreude auf ein spannendes Wochenende beziehen wir am Abend unsere Unterkunft in Saas-Grund. Wir wohnen für die nächsten zwei Nächte in einer wunderschönen, modernen Ferienwohnung. Das Essen wird frisch und in speziellen Behältern angeliefert und wir können es nur noch aufwärmen. Nach dem Essen geht es an die Teamsitzung wo wir die wichtigsten Informationen für den morgigen Rennsamstag erfahren. Danach ist bereits Bettruhe angesagt.

Um 6.40 Uhr klingelt der Wecker. Motiviert für den bevorstehenden Wettkampf essen wir unser Frühstück, packen unser Material und laden es in die Busse. Die Fahrt von Saas-Grund nach Saas-Fee dauert nur ein paar Minuten. Oben auf der Piste geniessen wir die herrlichen, immer noch winterlichen Pistenverhältnisse und die ersten Sonnenstrahlen. Heute steht der Slalom auf dem Programm und die Besichtigung beginnt bald. Ein sehr schönes Gelände mit vier Übergängen und eine schön harte Piste werden für ein spannendes Rennen sorgen. Ich versuche wie immer mein Bestes zu geben und bringe zwei solide Läufe ins Ziel. Diese entsprechen ungefähr meinem momentanen Slalom-Niveau. Für eine Top-Platzierung im nationalen Vergleich reicht dies leider nicht. Dennoch bin ich mit dem erreichten 12. Rang sehr zufrieden. Ich freue mich sehr über den Vize-Schweizermeistertitel meines Teamkollegen Silas Däpp. Er hat mit diesem top Podestplatz unseren Tag gekrönt und wir geniessen seinen Erfolg mit dem ganzen Team – eine super Stimmung. Zurück im Hotel ziehen wir uns sofort um und spielen bis am Abend mit den Kollegen des ZSV (Zürcher Skiverband) Spikeball. Ein sehr lustiges und aktives Spiel, welches man zu viert spielt. Am Abend nach dem Abendessen und der Mannschaftssitzung gibt es eine weitere Spielerunde. Diesmal mit den Mädels vom ZSV beim Leiterlispiel und Gemsch (einem Kartenspiel). Es geht ebenfalls sehr lustig zu und her. Die Zeit vergeht wie im Flug. Um 22.00 Uhr gibt es Lichterlöschen – wir wollen alle fit für den Riesenslalom sein.

Wiederum um 6.40 Uhr klingelt der Wecker und ich spüre ein sehr gutes Gefühl in mir. Ich freue mich extrem auf den bevorstehenden Tag, denn der Riesenslalom ist meine Lieblingsdisziplin. Den ganzen Sommer, Herbst und Winter habe ich auf diesen speziellen Tag hingearbeitet. Jetzt ist er da und alles scheint perfekt angerichtet zu sein – was für ein wunderbares Gefühl um den Tag zu starten. Der Lauf scheint wie für mich gesteckt zu sein und ich kann genau das abrufen, was ich in den letzten Wochen und Monaten gelernt habe. Dank meiner guten mentalen Verfassung kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren und setze mich nicht unnötig unter Druck. Am Start sage ich mir einfach „Geil Schifahrä, gniess es!“. Anscheinend ist das genau das richtige Rezept. Mit der neuen Bestzeit komme ich im ersten Lauf ins Ziel. Auch im zweiten Lauf passt alles und ich kann noch einmal einfach „so richtig geil Skifahren“. Nach einem super tollen Lauf überquere ich die Ziellinie. Sofort richte ich meinen Blick zur Zeitanzeige und spitze meine Ohren um die Reaktion des Speakers zu hören. „Lorin Ritschard übernimmt die Führung und ist Schweizermeister im Riesenslalom“ Der Erleichterungsschrei kommt und die Emotionen spielen verrückt. Ich habe es geschafft – Schweizermeister U16 im Riesenslalom 2022 – mein vorläufiger Traum geht in Erfüllung!!!

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Nationalhymne an der Siegerehrung!
Roman Wiget, Lorin Ritschard, Glassey Mathieu

Ich kann all denen, die mich bisher unterstütz und an mich geglaubt haben nicht genug danken! Ohne diese Unterstützung hätte ich es kaum erreicht, mein grosses Ziel im Winter 2022 – Riesenslalom Schweizermeister! Es ist unbeschreiblich schön, diese Bestätigung und Belohnung für all die harten Stunden im Kraftraum und die intensive Fleissarbeit auf der Skipiste zu bekommen.

Mit diesem super Gefühl werde ich am kommenden Freitag nach Obersaxen reisen. Im grossen Finale des Grand-Prix Migros will ich wiederum mein Bestes geben. Natürlich habe ich auch dort ein hohes Ziel, aber es soll auch ganz klar der „Plausch“ nicht zu kurz kommen. Nach dem GP Migros wird mein Fokus sofort auf ein weiteres grosses Ziel meiner Saison eingestellt. Am 2. April will ich noch einmal ein Top-Resultat an den Speed Schweizermeisterschaften heraus fahren. Diese finden in Hoch-Ybrig mit einem Super-G statt. Am Sonntag 3. April werden die nationalen Vergleichsrennen mit einem zweiten Super-G abgeschlossen. Meine Rennsaison wird damit noch nicht ganz abgeschlossen sein, aber dazu dann später mehr…

Noch einmal danke viel, viel mal und liebe Grüsse Lorin

Letzter interregionaler Vergleich der Saison

Es ist einfach unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Es kommt mir vor, als hätte ich erst gerade das erste Rennen der Saison gehabt und jetzt geht es schon gegen die letzten Rennen in diesem Winter zu.

Am vergangenen Wochenende fanden in Hoch-Ybrig die letzten interregionalen Vergleiche der Saison statt. Ich durfte vier herrliche Skitage geniessen. Um optimal auf den Super-G vorbereitet zu sein, hatten wir am Donnerstag noch ein Training am Hasliberg. Nach ein ein paar guten Trainingsfahrten ging es direkt in Richtung Unteriberg. Am Freitag stand ein Riesenslalom auf dem Programm. Ich freute mich bei blauen Himmel ein neues Skigebiet kennen zu lernen und bei top Verhältnissen ein weiteres Rennen zu bestreiten. Der erste Lauf gelang mir nicht perfekt und ich verschenkte mit einer etwas zu runden Linie Zeit. Mit dem vierten Zwischenrang war ich noch nicht zufrieden und ich wollte im zweiten Lauf nochmals alles geben. Mit einem sehr guten zweiten Lauf konnte ich meinen Rückstand verkleinern und einen Platz gut machen. So belegte ich am Ende des Tages abermals den dritten Rang!

Luca Nydegger, Roman Wiget, Lorin Ritschard

Am Samstag stand ein Super G Training auf dem Programm. Alle Athletinnen und Athleten durften zwei Trainingsläufe bestreiten, um die Piste nochmals „spüren“ zu können. Dank einem GPS-Sender gab es eine sehr interessante Auswertung der Trainingsfahrten. Einen kleinen Einblick in die Wissenschaft und Technik des Skirennsports bekommt ihr mit diesen Videos.

Auf dem ersten Video seht ihr links die Beschleunigungskräfte und das Tempo, und rechts oben die Fahrlinie. Das zweite Video ist die gleiche Fahrt, jedoch im direkten Vergleich zu meinem Teamkameraden und Konkurrenten Luca Nydegger.

Meine Trainingsfahrt
Meine Trainingsfahrt im Vergleich mit der Trainingsfahrt von Luca Nydegger

Am Sonntag standen dann eben noch zwei Super-G’s auf dem Programm. Ich freute mich extrem auf diesen Tag und hatte nach der Streckenbesichtigung einen guten Plan und ein gutes Gefühl. Mit einem soliden Lauf konnte ich das erste Rennen für mich entscheiden. Ich hatte gute 8 Zehntelsekunden Vorsprung auf meinen Teamkollegen Luca Nydegger, welcher den zweiten Platz belegte. Nach diesem Motivationsschub freute ich mich natürlich noch viel mehr auf das zweite Rennen. Beim Besichtigen der Strecke entschied ich mich für eine etwas riskantere Linie und schmiedete mir wiederum einen guten Plan. Diesen Plan konnte ich fast überall umsetzten und war fast überall sehr schnell unterwegs. Leider aber nur fast überall – durch das etwas höhere Tempo und die etwas andere Linie gegenüber den anderen Fahrern, bekam ich bei einem Übergang mehr „Luft“ als erwartet. Das heisst, dass ich leicht wurde und den Schneekontakt ein wenig verlor. Im Super-G, mit dem hohen Tempo, kann das sehr schnell negative Auswirkungen haben. Im hohen Tempo und ohne Bodenkontakt in der Kurve ist man sofort einige Meter neben der Ideallinie. Genau das ist mir passiert und ich musste dadurch einen Umweg fahren, welcher sehr viel Zeit gekostet hat. Jedoch war aber die restliche Fahrt nahezu perfekt und ich durfte mich trotzdem über einen weiteren Podestplatz freuen. Es war wiederum einen dritten Rang. Die Zwischenbilanz nach 21 Rennen weis 17 Podestplätze aus – was für eine unglaublich tolle und erfolgreiche Saison!!!

Luca Nydegger, Lorin Ritschard, Andre Christen
Roman Wiget, Luca Nydegger, Lorin Ritschard

Mit grossem Selbstvertrauen in mein Können blicke ich positiv auf das kommende Wochenende. In Saas-Fee findet die U-16 Schweizermeisterschaft istatt. Sozusagen das Saisonhighlight. Ich hoffe, nächste Woche wieder einen solch erfreulichen Blogeintrag für euch schreiben zu können. Bis dahin geniesst das Frühlingswetter!

Liebe Grüsse Lorin

PS: ach ja, was ich noch vergessen habe zu erwähnen. In der Zwischenzeit seit dem letzten Bericht, habe ich mit einem schönen Sieg beim GP-Migros Qualifikationsrennen an der Lenk das Ticket für das Finalrennen in Obersaxen (26./27. März) gewonnen.

BOSV Meister am Lauberhorn Super-G

Was für ein Wochenende!!! Mit viel Vorfreude auf die Speedrennen am Lauberhorn reiste ich am Sonntagmorgen nach Grindelwald an. Super-G ist eine Disziplin mit mehr Tempo, grösseren Torabständen und meistens auch mit einem Sprung. Es ist eine Mischung zwischen Riesenslalom und Abfahrt und wie im vorderen Bericht erwähnt eine Disziplin, welche mir sehr viel Freude bereitet.

Auf der weltberühmten Abfahrtsstrecke vom Lauberhorn fand unser Super-G statt. Wir starteten im Starthaus mit hervorragendem Panorama auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Viel Zeit die Berge zu betrachten bleibt nicht. Bald gibt der Starter den Start frei und ich stosse mich mit aller Kraft vom Start weg. Das Ziel hierbei ist es, das Starttor so spät wie möglich zu öffnen. Wir trainieren das sehr oft, da man bereits hier ein paar Zentelssekunden gewinnen oder verlieren kann. Sobald ich in Fahrt bin heisst es möglichst bald und möglichst oft eine aerodynamische Position einzunehmen. Ebenfalls sehr wichtig im Speed ist es, dass der Ski möglichst wenig Druck auf den Kanten hat und ganz fein gleiten kann. Im Gegensatz zum Riesenslalom ist hier ein etwas weiterer Weg meistens schneller, weil man dadurch mit weniger Kraftaufwand eine Kurve fahren kann. Nach der Traverse heisst es sich vorbereiten auf den Russisprung. Wir kommen ca. mit 100km/h auf den Sprung zu und fliegen etwa um die 20 – 25 Meter weit. In der Luft ist man langsamer als auf dem Boden, darum ist das Ziel so schnell wie möglich den Bodenkontakt zurück zu bekommen. Natürlich versucht man auch in der Luft eine möglichst aerodynamische Position zu halten. Im unteren Teil der Strecke ist dann Mut gefragt. Das Tempo wird hoch und die Kurven kommen sehr schnell auf einem zu. Trotzdem muss man geduldig bleiben und den Ski fahren lassen, damit das Tempo bis ins Ziel, direkt vor dem Hundschopf, hochgehalten werden kann.

Mein Trainer pusht mich aus dem Starthaus!
Russisprung mit dem Eiger im Hintergrund!

Anscheinend habe ich das richtige Rezept gefunden diese Piste hinunter zu brettern. Ich gewann beide Rennen. Das erste mit einem grossen Vorsprung von 2 Sekunden und das zweite, welches als BOSV Meisterschaft ausgetragen worden ist, ebenfalls mit über einer Sekunde Vorsprung. Somit habe ich schliesslich doch noch den BOSV Meistertitel gewinnen können. Zusammen mit dem Meisterschafts-Slalom und -Riesenslalom habe ich jetzt einen vollständigen Meisterschaftsmedalliensatz 2022 nach Hause nehmen können.

Luca Nydegger, Lorin Ritschard, Silas Däpp 😉

Nächstes Wochenende geht es etwas gemütlicher zu und her. Ich werde mit Freude und ohne Druck am Grand Prix Migros in der Lenk starten. Das grösste Kinderskirennen Europas und ein gutes Training für die darauffolgenden interregionalen und nationalen Vergleiche. Ich melde mich wahrscheinlich erst in zwei Wochen nach den interregionalen Speedrennen am Hoch-Ybrig wieder.

Liebe Grüsse Lorin

BOSV Meisterschaften und Swisscom Jugend-Cup

Die letzten zwei Rennwochenende sind vergangen wie im Flug und ich kam gar nicht dazu darüber zu berichten. Am 12. und 13. Februar fanden an der Tschentenalp die BOSV Meisterschaften statt. Der Slalom stand am Samstag auf dem Programm. Dank dem super Einsatz, welcher mein Team und ich am Vortag im Training geleistet haben, hatten wir den Umständen entsprechend eine gute Piste. Bei einer Meisterschaft sind vor allem die Podestplätze von Bedeutung. Umso mehr versuchte ich auch in meiner schwächeren Disziplin, dem Slalom alles zu geben. Bei einer dennoch holprigen Piste gelang mir eine nicht ganz fehlerfreie aber gute Fahrt. Ich klassierte mich nach dem ersten Lauf auf dem dritten Zwischenrang. Im zweiten Lauf versuchte ich mich noch ein wenig zu steigern, was mir schliesslich nicht gelang. Dennoch bin ich mit einem weiteren dritten Rang und somit mit einem erneuten Podestplatz sehr zufrieden.

Beim Riesenslalom am Sonntag waren meine Erwartungen sicher grösser als am Vortag. Meine Teamkollegen haben ebenfalls alles gegeben und ich belegte erneut den dritten Zwischenrang nach dem ersten Lauf. Für den zweiten Lauf nahm ich mir vor, nochmals alles reinzuwerfen und konnte tatsächlich noch einen Platz gut machen. Einfach unglaublich – schon wieder ein Podestplatz! 13 Rennen, davon 11 Podestplätze…

Am vergangenen Wochenende reisten wir erneut in die Ostschweiz. In Wildhaus im Toggenburg fanden die nächsten zwei Rennen des Swisscom Jugend-Cup statt, d.h. ein weiterer Vergleich mit der nationalen Konkurrenz. Da zwei Slaloms auf dem Programm standen, reiste ich mit etwas weniger hohen Erwartungen an. Mein gestecktes Ziel für das Wochenende: zweimal in die Top Ten. Hätte mir zu diesem Zeitpunkt jemand gesagt, dass ich mit zwei Top Five Rangierungen nach Hause komme, hätte ich dies sofort unterschrieben. Am Samstag gelang mir ein super zweiter Lauf. Ich konnte sage und schreibe sechs Ränge gut machen und schliesslich den sensationellen fünften Schlussrang erreichen. Am Sonntag gelang mir bereits im ersten Lauf eine gute Fahrt, welche mir den vierten Zwischenrang einbrachte. Dank dem Training im mentalen Bereich konnte ich meine Nervosität im Griff halten und mich nicht unter Druck setzen. Dennoch, ich wollte nochmals alles riskieren um vielleicht sogar den Sprung aufs Podest zu schaffen. Mit einem wiederum guten Lauf konnte ich noch etwas Zeit gutmachen. Ein hauchdünner Rückstand von gerade mal sieben Hundertstelssekunden auf das Podest ärgerten mich zuerst – aber jetzt freue ich mich extrem über den sehr guten vierten Rang. Wie bereits geschrieben – im Vorfeld hätte ich für diese tollen Resultate unterschrieben!

5. Rang am Samstag
4. Rang am Sonntag

Auf meiner Webseite unter https://www.lorin-ritschard.ch/resultate-saison-2021-22/ lade ich regelmässig all meine Resultate hoch. Falls ich einmal keine Zeit für einen Bericht habe, versuche ich zumindest so euch über die Resultate zu informieren.

Ich freue mich jetzt auf die nächste Zeit. Es stehen zwei Super G’s auf der legendären Lauberhornpiste auf dem Programm. Eine Disziplin welche mir besonders viel Spass macht und ich auch schon die einen oder anderen Top-Resultate feiern durfte.

Bis zum nächsten Bericht!
Lorin

IRM Riesenslalom & Slalom Metschalp

Nach drei Renntagen darf ich auf ein weiteres intensives aber erfolgreiches Rennwochenende zurückblicken. Die zweiten interregionalen Vergleiche dieser Saison fanden – wie bereits im vorherigen Bericht erwähnt – an meinem „Heimhang“ an der Metschalp statt. Dank unserer Ferienwohnung hatte ich einen richtig gemütlichen Start in den Tag mit einem jeweils leckeren Frühstück. Währenddem ich mich in der Wärme mobilisieren und dehnen konnte, mussten die anderen Teilnehmer*innen bereits in der Kälte auf die erste Liftfahrt warten.

Am Freitag stand der Riesenslalom auf dem Programm – meine Lieblings- und Topdisziplin. Der erste Lauf hat unser Trainer Markus Zumbrunn gesteckt und dieser Kurs sagte mir für einen vollen Angriff sehr zu. Aufgrund des Schneefalls in den vorherigen Tagen war die Piste sehr weich. Trotzdem haben die zahlreichen freiwilligen Helfer eine super Arbeit geleistet und für uns eine top Piste hergerichtet. Meine Fahrt war solide, aber leider nicht schnell genug um die Führung zu übernehmen. Andre Christen aus der Innerschweiz war knappe 4 Hundertstel Sekunden schneller als ich. Eine spannendere Ausgangslage für den 2. Lauf könnte es nicht geben. Nach einem weiteren guten Lauf kam ich mit der zweitschnellsten Laufzeit ins Ziel. Der Vorsprung vom ersten Lauf sorgte jedoch dafür, dass ich die neue Gesamtbestzeit übernahm. Ich wusste nun, dass ich am Ende das Tages mindestens auf dem 2. Rang stehe und ich somit das neunte Podest von insgesamt neun gefahrenen Rennen auf Sicher hatte. Andre zeigte auch im zweiten Lauf seine Skikünste und kam mit einem Vorsprung von 19 Hundertstel mit der Gesamtbestzeit ins Ziel. So habe ich nun einen kompletten Medaillensatz mit einer Gold-, einer Silber- und sieben Bronzen Medallien.

Am nächsten Tag stand der erste der beiden Slaloms auf dem Programm. Ich ging mit weniger grossen Erwartungen und dennoch mit grossem Selbstvertrauen an den Start. Mein Ziel: mindestens eine top-five Rangierung. Leider beging ich einen Fehler, welcher viel Zeit gekostet hat. Trotzdem konnte ich mich dank einem sonst sehr soliden Lauf auf dem fünften Zwischenrang klassieren. Der Rückstand war mit nicht ganz einer Sekunde aufs Podest einigermassen im Rahmen. Trotzdem wusste ich, wenn ich noch nach vorne will, muss jetzt ein Bombenlauf kommen. Der gute Lauf kam und ich übernahm mit der neuen Laufbestzeit die Führung. Den viert platzierten konnte ich mit diesem Lauf hinter mir lassen, doch meine drei Teamkollegen meisterten ihre Aufgabe tadellos und verteidigten die Podestplätze. Auch wenn es nicht aufs Podest gereicht hat, bin ich ultra glücklich mit diesem Tag. Die Teamleistung mit den Rängen 1 bis 4 war perfekt und so auch die Stimmung!

Zu guter Letzt kommt auch noch der zweite Slalom am Sonntag. Leider ging der für mich nicht sehr glücklich aus. Bereits beim Besichtigen habe ich einen Fehler gemacht, was sich folglich beim Visualisieren des Laufes ausgewirkt hat. Meine Fahrt war annähernd perfekt, jedoch bin ich das letzte Tor falsch angefahren. Das klingt sehr blöde und ist auch ein Fehler der nicht passieren dürfte und leider trotzdem das eine oder andere mal passiert, wie mein Trainer aus seiner eigenen Erfahrung berichtet. Da nach dem zusätzlichen „Umweg“ die Zeit gleichwohl gestoppt wurde, hätte ich gewusst, wo ich nach dem 1. Lauf gestanden hätte. Mit nur 14 Hundertstel Sekunden Rückstand auf den zweiten (trotz kleinem Umweg), wurde für mich die viertschnellste Zeit gemessen. Leider wurde ich jedoch danach disqualifiziert. Aufgrund eines Konzentrationsfehlers eine solch gute Ausgangslage zu vermasseln, ist natürlich ärgerlich. Mir blieb aber nicht anderes übrig als diesen Vorfall zu akzeptieren und das Gute vom Lauf mitzunehmen. Ich nehme das ganze mit Humor und blicke mit viel Selbstvertrauen den BOSV Meisterschaften entgegen, welche nächstes Wochenende auf dem „Gletscher von Adelboden“ – auf der Tschentenalp – ausgetragen werden.

Vielen Dank für die super Unterstützung von all denen, die trotz nebligem Wetter am Samstag, den Weg an die Metschalp gefunden und mich angefeuert haben!!!

Liebe Grüsse Lorin