Saisonrückblick und Fazit 2024

Die Zeit vergeht und der Frühling kommt wie im Flug. Auch wenn zur Zeit wieder ein Wintereinbruch herrscht, habe ich meine diesjährige Skisaison abgeschlossen. Viel zu wenig habe ich mich bei dir gemeldet, ich war viel unterwegs und das Programm war immer voll belegt. Nach der Saison ist vor der Saison, aber erst einmal ruft wieder die Schule. Die nächsten Tage und Wochen sind mit Lektionen, Prüfungsterminen und Nachholprüfungen vollgestopft. Doch jetzt bin ich es dir aber definitiv schuldig, dass ich mir nochmals die Zeit nehme um die vergangene Saison zusammenzufassen und ein Fazit daraus zu ziehen. Für die Mitglieder meines 100er Clubs, wird es mehr oder weniger eine Wiederholung sein, zu dem, was bereits per separater Email versandt worden ist. Für alle andern und für diejenigen die noch Mitglieder werden wollen, werde ich hier all meine Gedanken über die vergangene Saison mit euch teilen.

Um es offen und ehrlich vorweg zu nehmen, meine (sehr hoch) gesteckten Ziele von dieser Saison habe ich nicht erreicht. Dennoch war es wohl meine lehrreichste Saison und ich darf zufrieden sein, dass ich erneut die Kriterien für das Nationale Leistungszentrum Mitte bestanden habe.

Mir ist wichtig, dass ich meine Gedanken offen mit euch teilen kann, damit ihr vielleicht nachvollziehen könnt, wie es mir in dieser Saison ergangen ist. Während der Vorbereitungszeit im Sommer, konnte ich die bestmöglichen Trainingsbedingungen bei Savo.ch nutzen, um mich körperlich für den Winter vorzubereiten. Als es Ende August dann Richtung Saas-Fee ging, war ich bereit für die Skisaison. Leider war es aufgrund des warmen Sommers nicht einfach, gute Trainingsbedingungen vorzufinden. Wir mussten sehr spontan sein und unsere Planung immer wieder anpassen. Trotz allem, haben meine Trainer auf dem Schnee, mein Trainer bei Savo.ch und meine Psychologin mit mir Trainingspläne aufgestellt, mit mir Gespräche geführt und mich begleitet. Ich konnte die ganze Saison auf top Material zugreifen. Alle haben ihr Bestes für mich getan, ich habe meinen vollen Einsatz geleistet und auf vieles verzichtet. Leider hat es dann im Rennen nicht funktioniert. 

Der Spitzensport ist eine Gratwanderung. Man investiert unendliche Stunden, Tage und Wochen in das Training. Egal wie viel Schweiss und Fleiss man in das Training hineingesteckt hat, wenn es in den höchstens 1,5 Stunden Renneinsatz während des ganzen Winters nicht zusammenpasst und man nicht alles, was man hat, abrufen kann, dann lassen die Erfolge auf sich warten. Trotz aller Enttäuschung ist mein Mindset gut eingestellt, denn ich kann sagen, dass ich alles in meiner Macht Stehende versucht und mein Bestes gegeben habe.

Mit etwas weniger Trainingstagen als geplant, bin ich Mitte November top motiviert in die Rennsaison gestartet. Die ersten paar Rennen waren Slaloms und die Resultate für diese Disziplin okey. Ich wusste, dass Slalom nicht meine Stärke ist und dass viele Trainingstage ausgefallen sind. Umso mehr freute ich mich auf den ersten Riesenslalom in Veysonnaz. Mitte Dezember liess es das Wetter nicht zu, vor den ersten Riesenslalomrennen noch ein paar gute Trainingstage zu absolvieren. Und dann ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte. Ich bin überhaupt nicht ins Fahren gekommen und habe extrem viel Zeit verloren. Nach diesem Dämpfer ging es Schlag auf Schlag weiter und ich kam einfach nicht vorwärts. Im Training konnte ich mich verbessern, an den Rennen jedoch nie wirklich aufschliessen.

Alles weitere war dann ein wachsender Rattenschwanz. Durch meine ausgebliebenen Resultate konnte ich meine FIS Punkte nicht verbessern. Dadurch konnte ich im Vergleich zu meinen Jahrgangskollegen den Startplatz nicht verbessern. Auch wenn ich einen Fortschritt gemacht habe, hatte ich bei den Rennen den Nachteil der schlechteren Piste, was es umso schwieriger machte, wieder zu meinen Konkurrenten aufzuschliessen.

RK-Photography

Endlich konnte ich im März meine Riesenslalom-Punkte am Hasliberg um 20 Punkte verbessern. Schade nur, dass das zweite Rennen am folgenden Tag aufgrund des Wetters abgesagt werden musste. Gerne hätte ich das gute Resultat wiederholen wollen. Es wollte schlichtweg nicht sein. Ein weiterer Lichtblick gelang mir bei den U-18 Schweizermeisterschaften im Super G. Mit einer guten Fahrt konnte ich den 5. Rang herausfahren. Jedoch lagen die Hundertstelsekunden nicht auf meiner Seite. Nur 6 Hundertstelsekunden fehlten und ich hätte eine weitere Schweizermeisterschaftsmedaille in meiner Karriere feiern dürfen. Meine Enttäuschung war dementsprechend gross… 

Rückblickend war es für mich eine schwierige Saison. Ich musste viele Rückschläge und Niederlagen einstecken und verarbeiten. Das soll nicht der Grund sein, weshalb ich mich nicht gemeldet habe. Trotzdem musste ich die Zeit jeweils zur Verarbeitung und Erholung nutzen und habe den Blog immer wieder vernachlässigt. Auch wenn ich Rückschläge einstecken musste, habe ich immer wieder herangekämpft und wurde ende Saison mit einigen guten Resultaten belohnt. Dieses Jahr hat es leider nicht gereicht für die Selektion ins C-Kader von Swiss-Ski und somit habe ich mein hoch gestecktes Ziel nicht erreicht. Durch die guten Resultate im Frühling, habe ich jedoch die Kriterien für das Nationale Leistungszentrum Mitte wiederum erreicht und bin stolz, dass ich weiterhin mit einer super starken Trainingsgruppe an meinen Zielen arbeiten kann.

RK-Photography

Auf meine bisherige Karriere gesehen, ist dies wohl meine lehrreichste Saison. Jeder Weg an die Spitze ist geprägt von Erfolgen und Misserfolgen. Bis zur letzten Saison durfte ich mehrheitlich Erfolge feiern. In dieser Saison lernte ich die andere Seite des Spitzensports kennen. Ich habe bereits viel daraus gelernt. Wenn man immer aufs Podest fährt und mit allen mithalten kann, ist es einfach, motiviert zu sein. Und ich kann jetzt auch sagen, dass Misserfolge ebenso motivieren, noch mehr Einsatz zu geben und immer dranzubleiben. Ich werde auch im kommenden Sommer mein Bestes geben, damit ich im nächsten Winter wieder jubeln und Erfolge mit dir teilen kann! 

Ich hoffe, dass ich dir mit diesen Gedanken einen Einblick in meine Saison ermöglichen konnte. Ich freue mich auf den Sommer und darauf, dass ich mich wieder mit bester Trainingsbetreuung und hoffentlich top Trainingsbedingungen auf den nächsten Winter vorbereiten darf. Wir haben einige kleine Anpassungen in der Trainingsplanung vorgenommen und ich bin überzeugt, dass ich nächsten Winter das Blatt wieder wenden kann!

Vielen Dank für deine Treue auch in durstigen Zeiten. Jetzt hoffen wir vorerst einmal auf einen schönen Sommer und bis zum nächsten Mal!
Lorin

Januar Rückblick

Schon bald neigt sich der Januar dem Ende zu und somit ist auch die erste Hälfte der diesjährigen Rennsaison fast zu Ende. Leider ist es immer noch nicht möglich, euch über zufriedenstellende top Resultate zu informieren. Ich konnte mich im vergangenen Monat etwas steigern und mich an meine Kollegen heranarbeiten. Trotzdem sind mir noch keine Top-Resultate gelungen, welche meinen Zielen entsprechen. Kurz und bündig, in den vergangenen Wochen konnte ich meine FIS-Punkte nicht verbessern. Zudem musste ich auch zwei Ausfälle in Kauf nehmen.

Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich mich langsam wieder steigern kann. Die guten Schwünge werden immer häufiger und ich komme zeitlich immer näher an meine Teamkollegen heran. Um in der zweiten Hälfte der Saison nochmals einen Schritt nach vorne machen zu können, habe ich mich dazu entschieden, diese Woche eine Rennpause einzulegen. Ich nutze diese Zeit einerseits für ein paar Schultage zu absolvieren und andererseits für das mentale Training. Zudem konzentriere ich mich ein paar Tage aufs Slalomtraining. Anfang Februar werde ich in San Bernardino wieder ins Renngeschehen eingreifen. Dort steht ein weiteres, wichtiges Rennen, welches zum Swiss-Cup zählt, an.

Für mich ist es jetzt wichtig, dass ich in der zweiten Hälfte der Saison meine FIS-Punkte verbessern kann. Zudem verfolge ich weiterhin eines meiner Ziele zu erreichen. An den U-18 Schweizermeisterschaften will ich mit einem Meistertitel nach Hause gehen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, mich zu erholen und gut zu trainieren, damit ich anschliessend wieder voll angreifen kann.

Auch wenn ich bis jetzt nicht abrufen konnte, was ich mir vorgenommen habe, weiss ich, dass in dieser Saison noch viel Potential vorhanden ist. Es liegt noch eine ganze Hälfte der Saison vor mir und ich erhalte somit noch viele Chancen.

Wie im normalen Leben zählt im Skisport ebenfalls das Motto:

“Misserfolge sind Teil des Erfolgsprozesses. Wer Misserfolge vermeidet, vermeidet den Erfolg.”

oder…

Gewinner haben keine Angst vor dem Verlieren. Verlierer schon.“

Ich halte mich in diesem Bericht kurz und werde es nicht mehr in die Länge ziehen. Um es zusammenfassend zu sagen, bin ich noch lange nicht da wo ich sein will. Trotzdem befinde ich mich auf dem Weg meine Ziele zu erreichen und ich verfolge weiterhin meinen Plan. Ich habe von Anfang an gewusst, dass ich einen steinigen und harten Weg zu begehen habe. Ich lerne von jeder Erfahrung und werde dabei stärker. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass der Durchhaltewille früher oder später belohnt wird. Mit dem Wissen, dass ihr alle hinter mir steht und an mich glaubt, bin ich überzeugt, dass ich auf dem richtigen Weg bin, meine Ziele zu erreichen.

In diesem Sinne bedanke ich mich nochmals bei euch allen. Einen Extra-Dank sende ich an alle Mitglieder des 100er Clubs! Eure Unterstützung hilft mir, weiterhin für das Erreichen meiner Ziele zu arbeiten!

Liebe Grüsse und bis bald – dann hoffentlich mit einer Erfolgsmeldung;)

Lorin

Das Jahr 2023 ist beendet!

Und schon ist es wieder so weit. Ein weiteres Jahr ist zu Ende und das Jahr 2024 hat begonnen. Erst einmal wünsche ich euch allen viel Glück sowie gute Gesundheit im neuen Jahr. Auch wenn der Abschluss vom 2023 rennmässig nicht so erfolgreich war, darf ich auf ein schönes Jahr mit vielen tollen Erlebnissen zurückblicken. Im Sport aber auch im privaten Leben konnte ich viele neue Erfahrungen und schöne Erinnerungen sammeln. Die meisten der hoch gesteckten Ziele konnte ich erfolgreich erreichen und bin nach wie vor auf dem richtigen Weg!

Die letzten zwei Wochen waren leider etwas weniger erfolgreich aber dennoch lehrreich. Als der Schnee in grossen Massen gekommen ist, hatte es für uns schon zu viel Schnee. Der anschliessende Regen hat die Situation nicht verbessert und für zu wenig Schnee gesorgt. Deshalb wurden die Rennen in Zinal einmal mehr aufgrund des Wetters abgesagt. Um dennoch ein paar gute Schwünge machen zu können, organisierten unsere Trainer ein dreitägiges Training im Schnalstal Südtirol. Über 6 Stunden waren wir unterwegs, bis wir im total verschneiten, fast schon Winterwunderland, Kurzras im Schnalstal ankamen. Während drei Tagen konnten wir auf einer wunderschönen Piste Riesenslalom trainieren. Die Piste war vom Gelände und vom Ort her wunderschön. Leider waren die Bedingungen nicht gerade perfekt. Es war etwas weicher als die Trainer erwartet haben und somit musste man extrem sanft fahren. Nichts desto trotz, konnte ich wieder einmal auf den Riesenslalomskis fahren und ein gutes Gefühl aufbauen.

Nach der langen Heimreise konnte ich mich noch ein paar Tage zu Hause erholen und mit meinen Grosseltern Weihnachten vorfeiern, bevor wir nach Veysonnaz anreisten. Wie bereits im vorangegangenen Bericht angekündigt, standen 4 Riesenslalomrennen auf dem Programm. Es waren die ersten Riesenslaloms der Saison und ich freute mich darauf. Leider war ich von meiner Leistung enttäuscht. Ich konnte mein Können nicht abrufen und musste damit klar kommen, dass mir meine Teamkollegen davon gefahren sind. Auch wenn ich auf demselben Niveau Skifahren kann wie sie, konnte ich am Rennen nicht mit ihnen mithalten und musste mich geschlagen geben. Meine Teamkollegen platzierten sich an den NJR Rennen in den Top 6 während ich mich mit den Top 30 zufrieden geben musste. Auch wenn ich mit meinen Renneinsätzen ganz und gar nicht zufrieden war, freute ich mich für das Teamresultat. Dieses zeigt mir, wo ich sein kann, wenn ich mein Können richtig und auf den Punkt abrufen kann. Da das Rennen am letzten Tag aufgrund des Windes abgesagt wurde, reisten wir nach 3 Rennen nach Hause. Ich konnte zwar kein gutes Gefühl von erfolgreichen Rennen mitnehmen aber dennoch waren es lehrreiche Tage. Auf meinem Weg an die Spitze kann es nicht immer nur gut laufen. Es ist wichtig, dass ich aus schlechten Tagen lernen und dass ich es beim nächsten Versuch besser machen kann. Ich bin auf jeden Fall weiterhin positiv gestimmt und weiss wo ich hin will. Ich werde im neuen Jahr mit neuen Kräften angreifen und bestimmt wieder vorne mitmischen!

Vorerst geniesse ich aber noch ein paar erholsame Tage. Nach den letzten zwei Slalomtrainings von diesem Jahr auf der Tschentenalp, habe ich jetzt bis am 3. Januar Pause. Anschliessend werden wir für insgesamt 6 Rennen für eineinhalb Wochen im Bündnerland und Südtirol sein. Nochmals alles, alles Gute im Neuen Jahr und bis zum nächsten Mal!

Liebe Grüsse Lorin

Impressionen aus dem letzten Slalomtraining 2023!

Die Rennsaison ist eingeläutet!!!

Es ist schon wieder gut ein Monat vergangen und ich habe nie die Zeit gefunden mich zu melden. Nach dem Speedcamp in Saas-Fee ging es in den letzten Feinschliff, um uns auf die Rennen vorzubereiten.

Vor knapp drei Wochen war es dann schliesslich so weit. Wir reisten mit dem Slalommaterial nach St. Moritz. Zwei Tage hatten wir noch Zeit, um auf der Diavolezza auf der Rennpiste zu trainieren. Die Piste an der Diavolezza ist meistens sehr eisig und die Trainings sehr wertvoll, um sich an die Bedingungen anzupassen. Dieses Jahr war es jedoch etwas anders. Während den Trainings war die Piste eher weich. Ich versuchte ein gutes Gefühl für die Rennen aufzubauen. Leider wollte das nicht wirklich funktionieren. Während den Trainings bin ich ganz und gar nicht zurecht gekommen und versuchte für die Rennen alles auszublenden.

Einen Tag vor den Rennen genossen wir einen Ruhetag in St. Moritz, da die Piste vor den Rennen noch gewässert wurde. Wir verbrachten den Tag damit, in der Jugendherberge für die Schule zu lernen, schlenderten durch St. Moritz und bestaunten die verschiedensten Markenboutiquen. Am Nachmittag haben wir unsere Körper bei einem lockeren Trockentraining etwas aktiviert, so dass die Muskeln nicht träge wurden.

Am nächsten Morgen begann die Rennsaison! Es war ein freudiges und gespanntes Wiedersehen zwischen uns Athleten von den verschiedenen Regionen der Schweiz. Die Organisatoren und Trainer hatten am Tag zuvor super Arbeit geleistet und die Piste war in einem sehr guten Zustand. Es war sehr eisig aber mit entsprechend präparierten Skis auch sehr griffig. Aufgrund der Wetterprognose für den Freitag, war das Programm sehr sportlich. Die Rennorganisation plante kurzfristig, das Rennen vom Freitag ebenfalls am Donnerstag durchzuführen. Somit standen 4 Rennläufe auf dem Tagesprogramm.

Im Rennen konnte ich mich im Vergleich zum Training deutlich steigern. Die Leistung war noch nicht auf dem Niveau auf welchem sie sein sollte, aber ich konnte einen guten Fortschritt machen und ein gutes Gefühl mitnehmen. Das erste Rennen schloss ich auf dem guten 11. Schlussrang ab. Auch wenn der Rang gar nicht so schlecht ist, war der Rückstand zu hoch, um meine Punkte verbessern zu können. Das zweite Rennen musste ich im zweiten Lauf dann leider vor der Zieldurchfahrt beenden. Im unteren Drittel der Strecke ist eine Stange gebrochen, welche zwei Tore später vor die Skis schlitterte. Dadurch konnte ich meinen Schwung nicht ansetzen und ich musste neben dem Tor durchfahren. Alles in allem bin ich jedoch mit dem Start in die Saison zufrieden.

Nach dem Slalom auf der Diavolezza ging es direkt weiter. Wir reisten mit den langen Skis nach Zinal im Unterwallis. Bei top Bedingungen konnten wir zwei Tage Super G trainieren und uns auf die Rennen Ende Woche vorbereiten. Es stand eine alpine Kombination und zwei Super G auf dem Programm. Am ersten Renntag startete ich zu meiner ersten alpinen Kombination meiner Karriere. Da diese Disziplin eigentlich nicht mehr existiert, war dieser Programmpunkt etwas speziell. Zuerst wurde der Super G gefahren. Eine sehr gute Fahrt hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Leider hatte ich beim letzten Übergang vor dem Ziel einen Fahrfehler, welcher mich ziemlich viel Zeit kostete. Somit musste ich einen grösseren Rückstand als mir lieb gewesen wäre, in den Slalom mitnehmen. Es blieb jedoch nicht viel Zeit um nachzudenken. Kurz nach dem Super G, schnallten wir die Slalomskis an und gingen auf die Besichtigung des Slalomlaufes. Ich hatte ein sehr spezielles Gefühl, nach den Super G Skis direkt die kurzen anzuziehen. Ich kam nicht richtig ins Fahren und führte eine eher künstlerische als sportliche Slalomfahrt durch. Zeitlich konnte ich deshalb leider keinen Sprung nach vorne machen. Am Ende des Tages habe ich immerhin die ersten Kombinationspunkte gesammelt und meine Super G Punkte vom letzten Jahr bestätigen können.

Am nächsten Tag stand dann nur noch einmal Super G auf dem Programm. Erneut bei top Wetter und Piste war ich top motiviert, um anzugreifen. Der Lauf war herrlich gesteckt und ich freute mich so richtig auf das Rennen. Mit einer soliden Fahrt konnte ich meine Super G Punkte um ca. 10 Punkte verbessern. Ich war etwas enttäuscht, da ich wusste, dass sicherlich mehr möglich gewesen wäre. Es waren aber dennoch zwei superschöne Renntage, von welchen ich mit einem guten Gefühl nach Hause reisen konnte

Traumhaftes Wetter in Zinal

Nach einem kurzen Wochenende ging es schon wieder mit den Slalomskis weiter. Anfangs letzter Woche standen auf der Tschentenalp in Adelboden zwei Slalomrennen auf dem Programm. Auch wenn es etwas Schneefall gab, war die Piste auf der Tschentenalp einmal mehr top. Wie auch schon in den letzten Jahre war es wie eine Eisbahn. Auch hier halte ich mich mit den Worten kurz. Ich konnte die eisige Piste an den zwei Tagen in jedem Lauf erfolgreich meistern. Aufgrund sehr guten Fahrern auf den vordersten Plätzen, war es für mich nicht möglich, meine Punkte zu verbessern. Auch hier konnte ich aber ein gutes Gefühl für die nächsten Slalomrennen am Schilthorn mitnehmen.

Die eisige Tschentenpiste…
…und von nah!

Kommen wir noch zu den letzten Rennen dieses Berichtes. Am Schilthorn hatten wir bei extrem weicher Piste die vorerst letzten Slalomrennen im Jahr 2023. Bei solchen Pistenbedingungen ist das Ziel klar: Im ersten Lauf eine gute Ausgangslage für den 2. Lauf schaffen und dann in den top 30 starten. Am Montag ist mir dieses Ziel gelungen. Mit einer guten Fahrt, war ich nach dem ersten Lauf 16. Auf einer noch guten Piste, konnte ich im zweiten Lauf nochmals angreifen. Vom Rang her, musste ich leider noch zwei Plätze abgeben und beendete das Rennen auf dem 18. Schlussrang. Viel wichtiger sind jedoch die Punkte. Dank meinem kleinen Rückstand, konnte ich meine Slalompunkte bereits anfangs Saison stark verbessern. Mit 59 Punkten, ist es mein erstes Punkteresultat unter 60!

Am zweiten Tag konnte ich leider nicht ganz an meine Leistungen vom Vortag anknüpfen. Der 1. Lauf bin ich eigentlich sehr gut gefahren, aber aufgrund eines Fehlers vor der Fläche, verlor ich viel zu viel Zeit. Schliesslich hat es mir knapp nicht in die top 30 gereicht und somit konnte ich im 2. Lauf nicht von einer besseren Piste profitieren. Dennoch konnte ich einen starken 2. Lauf ins Ziel bringen. Der Rückstand vom 1. Lauf war aber bereits zu gross, um noch ein gutes Punkteresultat zu erzielen.

Alles in allem darf ich mit dem Saisonstart zufrieden sein. Ich freue mich extrem, auf alles was noch vor mir liegt und bin überzeugt, dass ich noch ein paar Erfolge feiern werden darf. Die nächsten zwei Wochen lege ich den Fokus auf den Riesenslalom. Auf dem Programm stehen zuerst 4 Riesenslalomrennen in Zinal und anschliessend noch deren 4 in Veysonnaz. Ich freue mich darauf und bin gespannt, was ich im Riesenslalom für Resultate fahren werden. Ich bin auf jeden Fall positiv gestimmt!

Ich hoffe, dass ihr auf den nächsten Bericht nicht wieder so lange warten müsst. Ich nehme mir vor, euch immer wieder kurze Updates von den Rennen zu geben…

Liebe Grüsse und eine frohe Adventszeit!

Swiss-Ski U19 Speed-Camp!

Die Zeit vergeht und die Rennsaison kommt immer näher. Es dauert nur noch etwas länger als einen Monat bis zu unserem Rennauftakt auf der Diavolezza am 16. / 17. November. Die Vorbereitungen für den Saisonstart laufen auf höchsttouren und wir versuchen trotz der schwierigen Schneesituation das Beste heraus zu holen. Seit dem letzten Eintrag haben zwei weitere Camps in Saas-Fee stattgefunden. Im ersten Camp vertieften wir die Riesenslalomtechnik und haben die ersten Schwünge auf den Slalomskis gemacht. Im Riesenslalom wird mein Gefühl immer besser und die Läufe werden konstanter. Im Slalom holperte es während den ersten zwei Tagen noch etwas. Am Ende des Camps war aber auch hier das Gefühl ganz okey. Dennoch bleibt im Slalom noch einiges an Arbeit bis zum Saisonstart…

Nach dem zweiten Camp hatten wir eine ungewollte längere Pause. Das Speedcamp, welches von Swiss-Ski organisiert wird, wurde aufgrund unsicherer Wetterverhältnisse nach hinten verschoben. Wir entschieden uns, erst zum Beginn des Speedcamps anzureisen und dafür nach den vier Speed Tagen noch etwas länger zu bleiben. Nach fast einer Woche Pause reisten wir mit den langen Skis nach Saas-Fee an. Ich habe mich sehr auf die Speedtage gefreut, da es immer Spass macht, etwas schneller über die Piste zu fahren. Am ersten Tag war jedoch das Gefühl nicht wunschgemäss. Über die Nacht gab es noch etwas Schnee und am Morgen lag die Piste im Nebel. Für uns bedeutete dies, dass wir erstmals abwarten und die Piste vom Neuschnee befreien mussten. Nach etwa 8 mal rutschen, hellte es etwas auf und wir konnten nach 5 Stunden doch noch 4 Fahrten machen. Bereits im ersten Speedcamp hatten wir somit das volle Speedfeeling. Wenn man diese Disziplinen fahren will, muss man damit klar kommen, dass es sehr sehr sehr viele Wartezeiten gibt…

In den nächsten drei Tagen wurde die Piste immer besser, auch das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Trotz der kurzen Strecke von nur gerade 30 Sekunden, ist jeder Schwung, den man auf den Speedskis machen kann, extrem wertvoll. Zu unserem Glück gab es sogar einen anständigen Sprung, auf dem wir an der Sprungtechnik feilen konnten. Dieser 30 Meter Sprung auf dem Gletscher ist fürs Training optimal.

Super-G Trainingsfahrt

Im Speedcamp sind wir immer auf Zeit gefahren und ich hatte den ersten Zeitvergleich der Saison. Ich bin sehr zufrieden. Am vierten Tag konnte ich im Super G sogar die Tagesbestzeit im Jahrgang 2005-2007 aufstellen. Auch wenn das auf so einer kurzen Strecke noch nicht all zu viel bedeutet, motiviert dies natürlich für die weiteren Trainings.

Nach den vier Tagen Speedcamp sind wir noch einen weiteren Tag auf den Speedskis geblieben. Zusammen mit den älteren Fahrern vom NLZ Mitte konnten wir nochmals bei perfekten Bedingungen Super G trainieren. Dieser Lauf war viel schneller gesteckt und somit das Tempo um einiges höher. Es hat richtig Spass gemacht:) (Siehe Video oben…).

Da das Wetter in Saas Fee top und auch die Trainingsbedingungen sehr gut waren, haben wir uns dazu entschieden, dass wir ganze 7 Tage am Stück vor Ort bleiben. Da die Speedtage nicht so streng sind, hatten wir noch genügend Energie, um an den letzten zwei Tagen Riesenslalom zu trainieren. Das Gefühl im Riesenslalom wird immer besser. Mir ist bewusst, dass da noch viel Potential ist, welches ich noch nicht ausgepackt habe. Die Zeiten passen auch im Riesenslalom schon ganz gut. Mein Rückstand zu den älteren Jahrgängen verringert sich. Mit dem Wissen, dass ich noch nicht am Limit bin und ich noch einiges rausholen kann, wenn ich so richtig in Fahrt komme, bin ich sehr positiv für die Saison gestimmt.

Ich freue mich unglaublich auf eine ultraspannende Saison, bei welcher es einen nervenkitzelnden Kampf um den Sieg geben wird. Die Plätze für an die Jugendolympiade sowie für die Selektion ins C-Kader von Swiss-Ski sind stark limitiert und das Niveau meines Jahrganges sehr hoch. Ich bin mir deshalb sicher, dass es einen sportlichen Kampf um diese Plätze geben wird, bei welchem ich für den ersten Platz kämpfen werde!

Ich bedanke mich bei euch für eure Unterstützung und die Motivation, welche ihr mir gebt. Wir blicken zusammen zuversichtlich auf eine top Rennsaison hin – ich freue mich!

PS: Hier noch ein neues Video von meinem 100er Club😉

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Ich wünsche euch allen eine gute Woche – liebe Grüsse!