Es ist schon wieder gut ein Monat vergangen und ich habe nie die Zeit gefunden mich zu melden. Nach dem Speedcamp in Saas-Fee ging es in den letzten Feinschliff, um uns auf die Rennen vorzubereiten.

Vor knapp drei Wochen war es dann schliesslich so weit. Wir reisten mit dem Slalommaterial nach St. Moritz. Zwei Tage hatten wir noch Zeit, um auf der Diavolezza auf der Rennpiste zu trainieren. Die Piste an der Diavolezza ist meistens sehr eisig und die Trainings sehr wertvoll, um sich an die Bedingungen anzupassen. Dieses Jahr war es jedoch etwas anders. Während den Trainings war die Piste eher weich. Ich versuchte ein gutes Gefühl für die Rennen aufzubauen. Leider wollte das nicht wirklich funktionieren. Während den Trainings bin ich ganz und gar nicht zurecht gekommen und versuchte für die Rennen alles auszublenden.

Einen Tag vor den Rennen genossen wir einen Ruhetag in St. Moritz, da die Piste vor den Rennen noch gewässert wurde. Wir verbrachten den Tag damit, in der Jugendherberge für die Schule zu lernen, schlenderten durch St. Moritz und bestaunten die verschiedensten Markenboutiquen. Am Nachmittag haben wir unsere Körper bei einem lockeren Trockentraining etwas aktiviert, so dass die Muskeln nicht träge wurden.

Am nächsten Morgen begann die Rennsaison! Es war ein freudiges und gespanntes Wiedersehen zwischen uns Athleten von den verschiedenen Regionen der Schweiz. Die Organisatoren und Trainer hatten am Tag zuvor super Arbeit geleistet und die Piste war in einem sehr guten Zustand. Es war sehr eisig aber mit entsprechend präparierten Skis auch sehr griffig. Aufgrund der Wetterprognose für den Freitag, war das Programm sehr sportlich. Die Rennorganisation plante kurzfristig, das Rennen vom Freitag ebenfalls am Donnerstag durchzuführen. Somit standen 4 Rennläufe auf dem Tagesprogramm.

Im Rennen konnte ich mich im Vergleich zum Training deutlich steigern. Die Leistung war noch nicht auf dem Niveau auf welchem sie sein sollte, aber ich konnte einen guten Fortschritt machen und ein gutes Gefühl mitnehmen. Das erste Rennen schloss ich auf dem guten 11. Schlussrang ab. Auch wenn der Rang gar nicht so schlecht ist, war der Rückstand zu hoch, um meine Punkte verbessern zu können. Das zweite Rennen musste ich im zweiten Lauf dann leider vor der Zieldurchfahrt beenden. Im unteren Drittel der Strecke ist eine Stange gebrochen, welche zwei Tore später vor die Skis schlitterte. Dadurch konnte ich meinen Schwung nicht ansetzen und ich musste neben dem Tor durchfahren. Alles in allem bin ich jedoch mit dem Start in die Saison zufrieden.

Nach dem Slalom auf der Diavolezza ging es direkt weiter. Wir reisten mit den langen Skis nach Zinal im Unterwallis. Bei top Bedingungen konnten wir zwei Tage Super G trainieren und uns auf die Rennen Ende Woche vorbereiten. Es stand eine alpine Kombination und zwei Super G auf dem Programm. Am ersten Renntag startete ich zu meiner ersten alpinen Kombination meiner Karriere. Da diese Disziplin eigentlich nicht mehr existiert, war dieser Programmpunkt etwas speziell. Zuerst wurde der Super G gefahren. Eine sehr gute Fahrt hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Leider hatte ich beim letzten Übergang vor dem Ziel einen Fahrfehler, welcher mich ziemlich viel Zeit kostete. Somit musste ich einen grösseren Rückstand als mir lieb gewesen wäre, in den Slalom mitnehmen. Es blieb jedoch nicht viel Zeit um nachzudenken. Kurz nach dem Super G, schnallten wir die Slalomskis an und gingen auf die Besichtigung des Slalomlaufes. Ich hatte ein sehr spezielles Gefühl, nach den Super G Skis direkt die kurzen anzuziehen. Ich kam nicht richtig ins Fahren und führte eine eher künstlerische als sportliche Slalomfahrt durch. Zeitlich konnte ich deshalb leider keinen Sprung nach vorne machen. Am Ende des Tages habe ich immerhin die ersten Kombinationspunkte gesammelt und meine Super G Punkte vom letzten Jahr bestätigen können.

Am nächsten Tag stand dann nur noch einmal Super G auf dem Programm. Erneut bei top Wetter und Piste war ich top motiviert, um anzugreifen. Der Lauf war herrlich gesteckt und ich freute mich so richtig auf das Rennen. Mit einer soliden Fahrt konnte ich meine Super G Punkte um ca. 10 Punkte verbessern. Ich war etwas enttäuscht, da ich wusste, dass sicherlich mehr möglich gewesen wäre. Es waren aber dennoch zwei superschöne Renntage, von welchen ich mit einem guten Gefühl nach Hause reisen konnte

Traumhaftes Wetter in Zinal

Nach einem kurzen Wochenende ging es schon wieder mit den Slalomskis weiter. Anfangs letzter Woche standen auf der Tschentenalp in Adelboden zwei Slalomrennen auf dem Programm. Auch wenn es etwas Schneefall gab, war die Piste auf der Tschentenalp einmal mehr top. Wie auch schon in den letzten Jahre war es wie eine Eisbahn. Auch hier halte ich mich mit den Worten kurz. Ich konnte die eisige Piste an den zwei Tagen in jedem Lauf erfolgreich meistern. Aufgrund sehr guten Fahrern auf den vordersten Plätzen, war es für mich nicht möglich, meine Punkte zu verbessern. Auch hier konnte ich aber ein gutes Gefühl für die nächsten Slalomrennen am Schilthorn mitnehmen.

Die eisige Tschentenpiste…
…und von nah!

Kommen wir noch zu den letzten Rennen dieses Berichtes. Am Schilthorn hatten wir bei extrem weicher Piste die vorerst letzten Slalomrennen im Jahr 2023. Bei solchen Pistenbedingungen ist das Ziel klar: Im ersten Lauf eine gute Ausgangslage für den 2. Lauf schaffen und dann in den top 30 starten. Am Montag ist mir dieses Ziel gelungen. Mit einer guten Fahrt, war ich nach dem ersten Lauf 16. Auf einer noch guten Piste, konnte ich im zweiten Lauf nochmals angreifen. Vom Rang her, musste ich leider noch zwei Plätze abgeben und beendete das Rennen auf dem 18. Schlussrang. Viel wichtiger sind jedoch die Punkte. Dank meinem kleinen Rückstand, konnte ich meine Slalompunkte bereits anfangs Saison stark verbessern. Mit 59 Punkten, ist es mein erstes Punkteresultat unter 60!

Am zweiten Tag konnte ich leider nicht ganz an meine Leistungen vom Vortag anknüpfen. Der 1. Lauf bin ich eigentlich sehr gut gefahren, aber aufgrund eines Fehlers vor der Fläche, verlor ich viel zu viel Zeit. Schliesslich hat es mir knapp nicht in die top 30 gereicht und somit konnte ich im 2. Lauf nicht von einer besseren Piste profitieren. Dennoch konnte ich einen starken 2. Lauf ins Ziel bringen. Der Rückstand vom 1. Lauf war aber bereits zu gross, um noch ein gutes Punkteresultat zu erzielen.

Alles in allem darf ich mit dem Saisonstart zufrieden sein. Ich freue mich extrem, auf alles was noch vor mir liegt und bin überzeugt, dass ich noch ein paar Erfolge feiern werden darf. Die nächsten zwei Wochen lege ich den Fokus auf den Riesenslalom. Auf dem Programm stehen zuerst 4 Riesenslalomrennen in Zinal und anschliessend noch deren 4 in Veysonnaz. Ich freue mich darauf und bin gespannt, was ich im Riesenslalom für Resultate fahren werden. Ich bin auf jeden Fall positiv gestimmt!

Ich hoffe, dass ihr auf den nächsten Bericht nicht wieder so lange warten müsst. Ich nehme mir vor, euch immer wieder kurze Updates von den Rennen zu geben…

Liebe Grüsse und eine frohe Adventszeit!

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