Das Ende einer speziellen Saison

Endlich melde ich mich wieder mit einem kurzen Rückblick auf die vergangene Saison. Letzten Donnerstag, am 15. April 2021, sind wir nach einer langen Reise im Mannschaftsbus von unserem letzten Renneinsatz dieser Saison zurückgekehrt. In Davos haben noch einmal zwei Rennen auf nationaler Ebene stattgefunden. Aber nun der Reihe nach…

Slalom BOSV-Meisterschaften

BOSV Meisterschaften

Nach den Jugend-Schweizermeisterschaften in Engelberg am 20. und 21. März (siehe vorherigen Blogeintrag) startete ich eine Woche später an den Berner Oberländer Meisterschaften auf meiner „Heimpiste“ auf der Metschalp. Für diese Rennen hatte ich mir viel vorgenommen, wollte ich doch meinen letztjährigen BOSV-Meistertitel im Riesenslalom verteidigen. Im zuerst abgehaltenen Slalomwettkampf erreichte ich den akzeptablen 7. Schlussrang. Leider sind mir die beiden Läufe nicht optimal geglückt.

Im Riesenslalomrennen ist es etwas besser gelaufen. Nach dem 6. Zwischenrang konnte ich mich mit der drittbesten Laufzeit im zweiten Lauf noch auf den 4. Schlussrang verbessern. Somit habe ich mein Ziel, den Meistertitel, verfehlt und auch für eine Medaille auf den Ehrenplätzen reichte es knapp nicht. Doch meine Leistungskurve zeigte nach oben und das hat mich für die bevorstehenden Interregionrennen am Hasliberg motiviert.

Ich muss immer mit allem rechnen…

Interregionrennen Hasliberg

An den Interregion-Rennen am Hasliberg am 1. und 2. April, konnte ich mein skifahrerisches Können endlich richtig an den Tag legen. Leider haperte es im Slalom unerklärlicherweise an einem Besichtigungsfehler.

Am Donnerstag im 1. Lauf vom Riesenslalom klassierten sich 10 Fahrer innerhalb etwas mehr als einer Sekunde. Ich durfte als 9. Platzierter in den 2. Lauf starten. Mit einer guten Fahrt konnte ich noch drei Plätze gut machen und erreichte den sehr guten 6. Schlussrang. Top motiviert freute  ich mich auf den Slalom am Freitag.

Mit Startnummer 19 von den Jungs konnte ich im 1. Lauf den sehr guten 5. Zwischenrang herausfahren. Leider hatte ich bei der Besichtigung des 2. Laufes wohl einen geistigen Aussetzer. Eine etwas unübliche Torkombination habe ich mir fest eingeprägt und mich wie immer am Start gut auf den kommenden 2. Lauf vorbereitet. Der 2. Lauf ist mir zeitmässig sehr gut geglückt und ich hätte das Rennen auf dem 5. Platz beendet. Doch einige Minuten nach dem Rennen musste ich erfahren, dass ich die erwähnte Torkombination falsch gefahren bin – Disqualifikation! Welch eine Enttäuschung… Ich wusste aber, dass ich es kann und es standen noch 4 nationale Wettkämpfe bevor.

Nationale Rennen in Verbier und Schweizermeisterschaft im Riesenslalom

Mit diesen guten Leistungen am Hasliberg freute ich mich riesig auf die kommenden nationalen Vergleichsrennen und die Schweizermeisterschaft im Riesenslalom in Verbier. Zur Vorbereitung legten wir noch einen Trainingstag in Villars ein. Im ersten Riesenslalom erreichte ich als 5. Bester meines Jahrgangs den 24. Rang. Am zweiten Tag, der Schweizermeisterschaft, erhoffte ich mir mindestens einen Top-20 Rang. Mit einem nicht ganz wunschgemässen 29. Zwischenrang durfte ich als zweiter in den 2. Lauf starten. Leider passierte mir schon wieder ein Missgeschick, bereits vor dem Start. Das Starttor öffnete sich mehrere Sekunden bevor ich überhaupt startete. Wie das passiert ist, das können mein Trainer und ich uns nicht erklären. Mein Ziel habe ich somit weit verpasst.

Nationale Rennen in Davos

Mein Ziel für die letzten beiden Rennen der Saison war „sauber und schnell fahren“ und wiederum mindestens einen Top 20 Rang. Schon wieder muss ich meinen Satz mit einem „leider“ beginnen. Leider lag im Riesenslalom wieder kein solches Resultat drin – wahrscheinlich geisterte mir zu viel im Kopf herum. Der Slalom lief etwas besser, aber auch nicht nach den Erwartungen. Mit einem 24. Rang und 7. Bester des Jahrgangs verpasste ich auch hier mein Ziel und beendete die Saison mit gemischten Gefühlen.

Fazit

Die erste Saison mit dem BOSV-JO-Team hat mir sehr gut gefallen. Wir sind ein super Team, haben einen tollen Team-Spirit und pushen einander immer weiter. Im Sommer und Herbst auf den Gletschern haben wir grosse technische Fortschritte gemacht. Ab Ende Oktober begann eine sehr strenge und intensive Trainingssaison. Durch die Pandemievorschriften durften wir bis im März keine Rennen fahren, was mich schliesslich kaum in eine richtige Rennstimmung versetzen konnte. Zweimal musste ich eine je ca. 3 Wochen dauernde Auszeit wegen Rückenbeschwerden nehmen. Die zweite leider direkt vor dem effektiven Rennstart im März.

Alles in allem kann ich mit den Resultaten natürlich nicht ganz zufrieden sein. Dennoch weiss ich, welche Fortschritte ich machen konnte und aufgrund der super Resultate meiner Mannschafts-Kollegen weiss ich, dass ich im Team der schweizweit besten 2006er bin. Ich bin extrem motiviert im Sommer hart und gezielt zu trainieren. Ich weiss, dass ich auf Kurs bin, dass ich Mitglied eines top Teams bin und dass wir super betreut werden um unsere Ziele erreichen zu können.

Ich danke dem BOSV und dem RLZ Frutigen für die perfekten Grundlagen welche uns Athleten geboten werden. Ich danke meinen Trainern vom BOSV und dem RLZ Frutigen – sie unterstützen uns wo sie können, bei klirrender Kälte, bei Schneefall, Regen oder Sonnenschein auf der Piste und bei den konditionellen Arbeiten. Ganz lieben Dank an meine Familie – meine Schwester, die hie und da wegen meiner Planung auf etwas verzichten muss und meine Eltern, die unglaublich viel Zeit und Geld für mich investieren! Und einen ganz herzlichen Dank euch allen für eure Unterstützung und dass ihr an mich glaubt. Ich gebe weiterhin mein Bestes und werde euch nicht enttäuschen!

U-16 Schweizermeisterschaft in Engelberg

Seit Anfang März dürfen wir endlich wieder Skirennen mit strengen Schutzmassnahmen durchführen. Angefangen hat die verspätete Rennsaison in Grindelwald. Dort konnte ich im Slalom zwei 6. Ränge einfahren. Einen Tag später stand am Hasliberg Riesenslalom auf dem Programm. Im 1. Rennen bin ich auf den 5. Rang gefahren und im 2. Lauf schaffte ich mit der drittbesten Zeit den Sprung auf das Podest.

Eine Woche später, reisten wir am Donnerstag Abend nach Engelberg. Dort fanden zwei interregionale Rennen statt. Für mich waren es die ersten Vergleichsrennen mit interregionaler Beteiligung. Interregional heisst für mich als Athlet der Interregion Mitte, dass die Konkurrenz aus dem Kanton Bern, der Nordwestschweiz, der Innenschweiz und dem Kanton Zürich kommt. Aufgrund des Wetters konnte leider nur ein Riesenslalom Rennen durchgeführt werden. Leider hatte ich ausgerechnet in der Fläche ein Fehler und somit war das Tempo weg. Schliesslich reichte es noch für den 26. Rang. Im Slalom konnte ich meine Erfahrung aus den Trainings abrufen und wurde einmal 12. und einmal 14. An diesen Rennen startet nur eine Kategorie, mein Jahrgang muss gegen die ein Jahr älteren Jungs antreten.

Dank diesen Resultaten konnte ich mich für die U-16 Schweizermeisterschaften qualifizieren, welche letzten Sonntag und Montag in Engelberg stattgefunden haben. Am Sonntag standen 3 Slalomläufe auf dem Programm. Der 1. Lauf wurde als einzelnes Rennen gewertet, die Läufe 2 und 3 zählten als ein Rennen in welchem der Schweizermeistertitel vergeben wurde. Es war ein sehr intensiver Tag aber durchaus erfolgreich. Im 1. Lauf war ich noch nicht ganz zu frieden. Ich war knapp vor einem Ausfall und musste mich mit dem 27. Rang begnügen. Im 1. Lauf der Schweizermeisterschaft hatte ich „Glück“ und konnte mich mit Startnummer 46 auf den 30. Platz vorkämpfen. Somit durfte ich im 2. Lauf als Erster ins Rennen starten. Mit der 11 besten Laufzeit konnte ich mich noch auf den 15. Rang verbessern. Im Vergleich mit den Konkurrenten meines Jahrgangs (2006) heisst das, dass ich die 3. schnellste Gesamtzeit herausfahren konnte. Im Riesenslalom war ich nach dem 1. Lauf 25. und hätte auch einen guten Startplatz im 2. Lauf gehabt. Doch das Wetter spielte nicht mit. Kurz vor dem zweiten Start zog der Nebel auf und weiter als 2 Tore war nicht zu sehen. So war es klar, dass der 2. Lauf nicht gestartet und kein Schweizermeister erkoren werden konnte. Der eine durchgeführte Lauf zählt nun als nationales Vergleichsrennen und die Riesenslalom-Schweizermeisterschaft wird im April nachgeholt.

Alles in allem war meine erste Teilnahme an den Jugend Schweizermeisterschaften ein tolles Erlebnis. Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln und ein gutes Gefühl mitnehmen. So kann ich mir für die bevorstehenden BOSV-Meisterschaften am kommenden Wochenende viel vornehmen. Diese Rennen finden an meinem Heimhang auf der Metschalp bei Frutigen statt. Darauf freue ich mich natürlich riesig und ich habe schliesslich den Riesenslalom-Meistertitel zu verteidigen…! Auf Anfeuerungsrufe vom Pistenrand oder auf viele gedrückte Daumen von irgendwoher freue ich mich natürlich besonders.

Ich wünsche allen eine gute Zeit, danke dass ihr an mich glaubt und am Wochenende an mich denkt!

Lorin

Kein schöner Ferienanfang

In der letzte Woche konnte ich gut trainieren. Beim Vergleich am Wochenende, konnte ich aber den „Rennhund“ immer noch nicht wecken. Umso mehr hat es mich gefreut, als ich bei einem Zusatztraining, zusammen mit dem BOSV Trainer und zwei Teamkollegen des Jahrganges 2005, mit deren Zeiten mithalten konnte.

Bei einer Kompression im zweitletzten Lauf verspürte ich einen starken Schmerz im Rücken. Zum Glück konnte ich noch eigenständig bis nach unten an den Lift fahren.

Dank der schnellen und unkomplizierten Vermittlung von Michel Olivari, Physiotherapie Olivari , habe ich sofort einen Termin bei einem top Chiropraktiker erhalten. Dieser konnte mehrere Gelenkblockaden im Rücken feststellen. Mit ein paar Handgriffen hat er mir das ISG und ein paar Lendenwirbel lösen können. Ich hoffe, dass mein Körper positiv darauf reagiert und somit bald wieder belastbar ist.

Gerade in der Hinsicht, dass ich nächste Woche an einem Interregionalen Vergleich hätte Teilnehmen können, ärgert es mich natürlich sehr. Jetzt heisst es die Ferien nützen, um in der Sportpsychologie Fortschritte zu machen und natürlich auch die WM in Cortina mitverfolgen. Verletzungen gehören leider auch zum Leistungssport.

Vergleichstraining statt Skirennen

Ein aussergewöhnlicher Januar, ohne Rennen und ohne zu wissen wo man nach den unzähligen Trainingseinheiten steht. Auch im Februar dürfen wir leider keine Rennen fahren. Und so geht das Training, vorwiegend auf der super Piste auf der Tschentenalp, vier Mal in der Woche weiter.

Meine Motivation zu den Besten zu gehören ist immer noch sehr hoch. Doch ohne seine Form in einem erweiterten Kreis von Gleichgesinnten testen zu können, ist schwierig und manchmal auch frustrierend. Glücklicherweise konnten wir am letzten Samstag, unter strengen Vorschriften und ohne Durchmischung der einzelnen Teams, am Slalomhang „Huble“ in Gstaad einige Zeitläufe durchführen. Aus den verschiedenen Regionalen Leistungszentren des Berner Oberlandes durfte eine kleine Auswahl an Rennfahrern teilnehmen. Die Jungs am Vormittag, die Mädchen am Nachmittag.

Um 5.15 Uhr bin ich mit grosser Motivation und dem Ziel meine Bestleistung abzurufen aufgestanden. Auf der Fahrt nach Gstaad (natürlich mit Maske) hatten wir schon eine gute Stimmung im Bus – viel zu früh standen wir am Berg, doch lieber zu früh als zu spät…

Wir durften 4 Slalomläufe fahren, natürlich mit Besichtigung und mit der normalen Rennvorbereitung. Nun hatte ich die Gelegenheit, das im Herbst von der Sportpsychologin Gelernte umzusetzen. Ich hatte riesigen Spass und Freude, mich wieder einmal einer rennähnlichen Situation mit Adrenalin und Nervosität stellen zu können.

Jedoch musste ich feststellen, dass ich wie in den vergangenen Jahren bei den ersten Vergleichen meinen Renninstinkt nicht abrufen und somit mit den Besten nicht mithalten konnte. Für mich heisst das in den kommenden Trainings zu versuchen, meinen „inneren Rennhund“ zu wecken und mein Limit auszureizen.

Trotz dieser Enttäuschung bin ich immer noch top motiviert und ich weiss, dass ich viel mehr kann und fähig bin, ganz vorne mitzumischen. Ich freue mich auf die nächsten Vergleichstrainings und werde mein Allerbestes geben. Vor allem weiss ich, dass ich viele Fans hinter mir habe, was mich vorantreibt und motiviert. Herzlichen Dank!

Auf ein gutes neues Jahr

Nach zwei Wochen Zwangspause auf Grund der Rückenschmerzen bin ich nun seit eineinhalb Wochen wieder auf den Skis. Die letzten sechs Tage war ich im Training auf der Tschentenalp. Nach diesen intensiven Slalomtrainings geht es meinem Rücken immer noch gut und ich kann ein absolut super Gefühl für die Slalomschwünge mit ins 2021 nehmen.

Mit diesem super Gefühl, freue ich mich das turbulente Jahr 2020 hinter mir zu lassen und hoffe auf ein etwas normaleres und erfolgreiches 2021.

Auch euch wünsche ich einen guten Rutsch, ganz viel Glück sowie immer gute Gesundheit im 2021. Herzlichen Dank für euer Interesse und eure Unterstützung.

Beste Grüsse aus dem 2020

Lorin