Und schon neigt sich der Januar dem Ende zu. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht und wie viel ich in dieser Zeit erleben darf. Wie auch schon im Dezember, war ich auch in diesem Monat viel unterwegs. Neben den vielen Rennen gab es für mich das Highlight der Saison fast zu Beginn des neuen Jahres!

Ich beginne aber von vorne – am 2. und 3. Januar standen die ersten Rennen im neuen Jahr auf dem Programm. In Pontresina erwarteten uns nach Programm zwei Nachtslalom Rennen. Ich habe mich auf diese Rennen gefreut, da ein Nachtslalom immer etwas Spezielles ist. Es zeigte sich dann aber schon recht bald, dass die weite Reise ins Engadin nicht viel gebracht hatte. Unglücklicherweise habe ich am ersten Abend, im ersten Lauf beim ersten Tor eingefädelt! Was für ein ärgerlicher Moment :-/ „Das passiert jedem mindestens einmal in seiner Karriere“, mit diesen Worten munterte mich mein Trainer wieder auf und ich konnte mich ja noch auf den nächsten Abend freuen. Da auch das zweite Rennen erst für den Abend angesagt war, hatten wir einen gemütlichen Tag. Eine Gesprächsrunde im Team, ein lockeres Kondi und etwas Schulaufgaben. So verging der Tag und wir machten uns auf den Weg zur Piste. Dort angekommen war schon alles bereit für die beiden Rennen – ausnahmsweise wurden hier für die Damen wie auch für uns Herren gleichzeitig Slalomrennen durchgeführt. Wir konnten den Lauf besichtigen und schon bald starteten die Damen ihr Rennen. Wir waren bereits auf dem Weg zum Start, als aus den Lautsprechern ertönte, dass alle Trainer sich ins Ziel begeben sollen. Bei uns Athleten ging schon das Gerücht umher, dass die Veranstalter das Rennen absagen wollen. Nach einer kurzen Wartezeit dann der definitive Entscheid der Jury – das Rennen der Jungs ist abgesagt.

Wie wir alle noch wissen, war es zu dieser Zeit sehr warm. Angeblich wäre es zu gefährlich gewesen 4 Läufe durchzuführen. Am Vorabend war das aber kein Problem und den Wetterbericht haben die Veranstalter wohl auch nicht angeschaut, wenn sie in der Annahme waren, dass es am zweiten Tag besser wäre… Aber so war es halt – entschieden ist entschieden. Extrem frustriert kehrten wir zurück ins Hotel. Für eine Heimreise war es um halb 7 auch schon zu spät. Mein Ausflug ins weit entfernte Engadin hat mir also einen einzigen Start und kein einziges Tor beschert. Schade und extrem ärgerlich – und trotzdem muss ich meinen Fokus sofort wieder auf die nächsten Rennen legen.

Am Wochenende darauf folgte dann das erste Highlight dieser Saison. Ich hatte die Ehre, den Top Cracks vom Chuenisbärgli als Vorfahrer im Riesenslalom eine Spur in den Schnee zu ziehen. Mich bei top Piste den legendären Welt-Cup Hang hinunter zu stürzen und in den Hexenkessel mit 23’000 Zuschauer einzufahren, war ein unglaubliches Erlebnis. Es zeigte mir hautnah, was mein Ziel ist aber auch, dass es bis dorthin noch ein langer Weg ist. Mit meinen zwei Fahrten fehlen mir 17 Sekunden auf die Bestzeit von Marco Odermatt. Klar war ich sehr aufs Durchkommen fokussiert und somit bin ich auch nicht am Limit gefahren. Und dennoch – es liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor mir 😉

Und eins ist sicher: ganz gerne würde ich wieder bei diesem Anlass am Start stehen – jedoch einmal nicht mehr „nur“ als Vorfahrer!

Zielhang im ersten Lauf mit viel Vorsicht!
Zweiter Lauf mit etwas mehr Risiko:)

Weiter ging es mit zwei Slaloms in Grimentz. Das Rennen am ersten Tag war das erste Rennen, welches zur Swiss-Cup Wertung zählt. Der Swiss-Cup ist ausschlaggebend für die Selektionen für die nächste Saison. So bin ich mit meinem 39. Rang sehr zufrieden. In der Cup-Rangliste belegte ich den 15. Rang und im Jahrgang den 4. Als Richtwert: für die Selektion ins nationale Leistungszentrum Mitte, muss ich Ende Saison entweder in den Top 12 der Cup-Wertung oder in den Top 8 des Jahrganges sein…

Am zweiten Tag fand auf dem gleichen Hang ein FIS Rennen statt. Es waren sehr starke Fahrer am Start und die Kurssetzung war sehr schwierig. So bin ich mit dem 38. Schlussrang sehr zufrieden…

Nach den Rennen in Grimentz reisten meine Kollegen auf die Fiescheralp um dort einen Trainingsblock zu absolvieren. Mein Rücken machte sich aber bemerkbar und ich nahm mich etwas zurück und konnte mich bei der Physiotherapie Olivari behandeln lassen. So war ich in der folgenden Woche in Veysonnaz wieder am Start. Leider hat da gar nichts funktioniert und ich schloss das Rennen mit viel Rückstand auf dem 69. Schlussrang ab. Für mich ein Rennen zum vergessen. Ich bin gefühlsmässig nicht Ski gefahren und konnte mich bis ins Ziel nicht in den Lauf einfühlen. Deshalb will ich hier auch gar nicht mehr darüber schreiben. Ich habe dieses Rennen schon aus meinem Gedächtnis gelöscht🙈 Eigentlich wäre am nächsten Tag noch ein zweiter Riesenslalom auf dem Plan gestanden. Doch der musste aufgrund des starken Schneefalls über Nacht abgesagt werden.

So reisten wir etwas früher als geplant auf die Fiescheralp. In diesem Trainingsblock konnte ich auch teilnehmen. Während drei Tagen stand intensives Slalomtraining auf dem Programm und ich bin sehr zufrieden mit der Steigerung während dieser Tage. Dieses gute Gefühl konnte ich nach Engelberg mitnehmen, wo wir wiederum zwei Slalomrennen hatten. Am ersten Tag lief es hervorragend und ich konnte zwei coole Läufe ins Ziel bringen. Mit 7,69 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit belegte ich den guten 26. Schlussrang und konnte sogar ein gutes Punkteresultat erzielen. Das Fahrerfeld in diesem Rennen war sehr stark. Zum Beispiel stand mit Reto Schmidiger ein Welt-Cup erprobter Fahrer am Start. Er belegte an diesem Tag den dritten Schlussrang…

2. Lauf in Engelberg

Am zweiten Tag in Engelberg war dann leider schon wieder der Wurm drin. Ich konnte nicht an das Gefühl vom Vortag anknüpfen und verlor schon im ersten Lauf sehr viel Zeit. Auch im zweiten Lauf lief es nicht besser. Schlussendlich wurde ich 27. Das ist zwar nur ein Platz weiter hinten als am ersten Rennen, aber beim zweiten Rennen sind sehr viele Athleten ausgeschieden und so waren nur noch 30 Fahrer klassiert…

Ich werde mich bei gegebener Zeit wieder mit den Updates melden…

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3 Kommentare

Heinz Egli · Januar 30, 2023 um 8:05 pm

Lieber Lorin.
Vielen Dank für die Zeilen. Wie sagt ein bekanntes Sprichwort? „Gut Ding will Weile haben“ – also „Kopf hoch“ und Schritt für Schritt nehmen…
Weiterhin viel Glück – ich drücke dir die Daumen!
Liebe Grüsse!

Peter Kellerhals · Januar 31, 2023 um 8:34 am

Salü Lorin
Danke für den Einblick. Es geht doch Aufwärts, Schritt für Schritt….
Ich halte weiterhin die Daumen zum nächsten Erfolg.
Viel Glück und Durchhaltewillen.
Liebi Grüess

Mette und Peter · Januar 31, 2023 um 9:53 am

Eindrücklich wie Du um die Pfosten der Slalompiste fährst, Gratulation! Toll Deine Motivation zu spüren, die wichtigste Voraussetzung für die Zukunft und um ein Ziel erreichen zu können. Immer 110 % Leistung bringen. Kraft, Glück und einen starken Willen wünschen wir Dir!

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